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Sage von
der Teufelsmauer
Am nördlichen
Harz, zwischen Blankenburg und Quedlinburg, sieht man
südwärts von Thale eine Felsenfläche, die man des
Teufels Tanzplatz nennet und nicht weit davon, nordwärts
erhebt sich ein großes Felsenriff, Trümmer einer alten
Mauer. Jene Trümmer und diese Riff wird im Volksmund
"Teufelsmauer" genannt. |
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Der Teufel stritt
lange Zeit mit dem lieben Gott um die Herrschaft der Erde.
Endlich wurde eine Teilung des damals bewohnten Landes
verabredet. Die Felder, wo jetzt der Tanzplatz ist, sollte
die Grenze scheiden, und der Teufel erbaute unter lauten
Jubel seine Mauer ( den jetzigen Heiden = oder Sachsenwall
). |
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Aber bald erfuhr der Nimmersatt neuen Zank, der damit
endigte, dass ihm noch das am Fuße jenes Felsens gelegene
Tal zugegeben wurde. Darauf türmte er noch eine zweite
Teufelsmauer - die jetzige Teufelsmauer bei Neinstedt.
Wie die Geschichte nachweist, waren es gerade
die hier wohnenden trotzigen Sachsen, die dem im heiligem
Eifer zu gewaltsamer Verbreitung des Christentums
entbrannten Karl dem Großen den heftigen Widerstand entgegen
setzte. |
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Schließlich doch
unterlegen, zogen sich die eifrigsten Anhänger der alten
Lehre grollend in die Harzberge zurück, um hier ungestört
dem Glauben ihrer Väter leben zu können und ihren Kultus,
die Feier der religiösen Feste zu pflegen. Doch auch hier
ließ man ihnen keine Ruhe; die christlichen Sendboten hatten
ihre Spione. Hohe Strafen an Gut und Leben wurden über die
Widerspenstigen verhängt, diese griffen deshalb zur List und
aus jener Zeit stammt denn auch die |
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Entstehung des Namens Hexentanzplatz |
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Vorerst benutzt
man den Wall zum Schutz gegen einen etwaigen Überfall bei
der Feier religiöser Feste, namentlich des am 1. Mai, der
jetzigen Walpurgisnacht, abgehaltenen.
Zu diesem erschienen auch alle, in dem Flachlande der
Umgegend wohnenden Anhänger; die christlichen Priester aber
sandten Wachen und Wächter , um dies zu verhindern.
Was nun mit offener Gewalt nicht zu erzwingen war, erreichte
man durch List. Es kam herbei den alten Sachsen sehr
zustatten, dass die Schriften die Heidengötter zu Teufeln
degradiert und die Feier ihrer Feste als Satansspiel
gestempelt hatten. Hieraus nutzend, vermummten sie sich und
zogen auf Besen und Knütteln reitend, mit fürchterlichem
Geschrei und Gejohle in der Walpurgisnacht an den in
grausige, abergläubische Furcht und Schrecken gejagten
zitternden Wächtern ungehindert vorbei, um auf dem Plateau
des Hexentanzplatz ungestört das Fest der Väter zu feiern. |
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Diese eine ganze
Zeitlang mit dauerndem Erfolge ausgeführte Manipulation gab
Veranlassung zur Entstehung des Namens Hexentanzplatz sowie
zu den Sagen der Walpurgisnacht, deren Schauplatz in
gleicher Weise auch auf den Brocken verlegt wurde. |
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